Carolin Schnabel 

in Berlin geboren, entdeckte die Sängerin, Komponistin und Pädagogin früh ihre Liebe zur Musik. Schon als kleines Kind nutze sie jeden Moment um ihre Stimme zu entdecken. Sie war fasziniert von den Klängen, die sie umgab und empfand große Freude am imitieren. Ihr Großvater war der einzige aus der Familie, der mit ihr diese Liebe zur Musik teilte und schenkte ihr, als sie 8 Jahre alt war, sein altes Keyboard. Das gab Schnabel die Möglichkeit, neben ihrer Stimme, auch die Instrumentalwelt kennen zu lernen. Sie brachte sich selbst Gitarre bei und spielte in ihren Jugendjahren in unterschiedlichen Bands und Genres als Gitarristin und Backgroundsängerin. Mit 15 Jahren nahm sie sich, mit ihrem ersten verdienten Geld, Gesangsunterricht und fand im Jazz ein zu Hause.

Nach dem Abitur machte Schnabel zunächst eine Ausbildung zur Erzieherin und arbeitete 1,5 Jahre in diesem Beruf. Die Pädagogik faszinierte sie doch der Beruf erfüllte sie nicht. Sie nahm einen Studienkredit auf und studierte 2,5 Jahre an der Humboldt Universität zu Berlin Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften. Auch hier schien etwas zu fehlen Während der Politikvorlesung sagte eine Kommilitonin zu ihr: „Eigentlich sollten wir was studieren, was unser Herz erfüllt oder was uns finanziell bereichert“. In dem Moment erinnert sich Schnabel an ihre frühe Liebe zur Musik und das sie immer Sängerin werden wollte. Sie schmiss von einem Tag auf den anderen ihr Studium und bewarb sich bei der Studienvorbereitung Berlin Kreuzberg. Innerhalb eines Jahres lernte sie Klavier, Musiktheorie, Gehörbildung und vertiefte ihr musikalisches Wissen im Jazz.

2015 begann sie das Studium Jazzgesang am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück und beendete es 2021. Hier hatte sie ihre Gesangsausbildung u.a. bei Simin Tander, Esra Dalfidan, Anne Hartkamp, Romy Camerun, Lucia Cadotsch und Tobias Christl. Außerdem nahm sie an Kursen und Workshops bei namhaften Künstler:innen wie Jay Clayton, Antonio Sanchez, Lee Konitz, Donny McCaslin, Angelika Niscier, und vielen mehr teil.

Seit 2017 ist die Sängerin als Dozentin für Gesang, Songwriting und Musiktheorie im Streetcollege in Berlin tätig. Darüber hinaus unterrichtet sie auch privat. Mit ihren Kolleginnen Elsa Johanna Mohr, Lena Senge und Melanie Ring konzipiert sie einen Workshop zum Thema Körper und Stimme, wobei sie sich auf das Gebiet Meditation und Stimme spezialisiert hat. Neben der pädagogischen Tätigkeit ist Carolin Schnabel

auch als Co - Songwriterin tätig. Die letzte Zusammenarbeit war mit der Band Smile And Burn für das Album „Morgen anders“ (2020). 2019 - 2021 kuratierte Schnabel zusammen mit Luka Kleine das POLYCHROM Jazz Open Air in Osnabrück.

Februar 2020 startet Carolin Schnabel ihr eigenes Projekt LūX. Ein Meltingpot von Freejazz und Groove verziert mit elektronischen Elementen und Texten, die einen Fokus auf feministische und global politische Themen legen. Für das Projekt LūX erhielt Carolin Schnabel die Künstlerinnenförderung der 53. Förderrunde der Initiative für Musik und konnte damit das Debütalbum realisieren, welches im Mai 2022 erschien.

Im Jahr 2022 erhielt Schnabel mehrere Stipendien und konzentrierte sich vor allem auf den Bereich der Klangforschung. Die freie Improvisation mit der Stimme erweitert sie mit elektronischen Effektpedalen. Die Stimme wird dadurch verfremdet und eröffnet vielfältige Möglichkeiten von Sounds und Klängen. Carolin Schnabel konzipierte Ende 2022 die Reihe CONVERSATIONS hier tritt sie mit anderen Instrumenten und Künsten in den Dialog. Dazu gehören unter anderem die Saxophonistin Stephanie Conrad und die

Tänzerin Amara Lea Thomas Saavedra.

Andere Kunstformen sind für Schnabel eine Inspirationsquelle. Für ihr Bandprojekt LūX kooperierte sie mit dem Audio Visual Künstler Bileam Tschepe aka Elektronaut. Zusammen erschufen sie ein audiovisuelles Hörerlebnis, dass auch Zuhörer:innen, für die die freie Musik eher schwer zugänglich ist, eine Möglichkeit in diese Welt einzutauchen. Dieses wurde im Oktober 2022 im The Lighthouse Of Digital Art uraufgeführt..